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Pokémon Soulsilver – Ein ewiges Abenteuer mit niedlichen Gefährten

Worum geht’s?

Ja, dieses Spiel ist bereits 2010 erschienen. Nein, das hier ist kein elf jahrelang vergessenes Review, sondern eine Bewertung einer Spielerin, die dieses Universum erst sehr spät für sich entdeckt hat. Warum? Weil ihr Freund andauernd von Pokémon erzählt hat: der Serie, den unendlich vielen Spielen und den Karten. Und 2019 kam dann auch noch der Film „Pokémon Meisterdetektiv Pikachu“ in die Kinos. Spätestens nach dem niedlichen „Pika Pika“ dachte sie sich: An dieser Welt muss ja doch was Besonderes dran sein. Also hat sie ihren alten Nintendo DS Lite herausgegraben, das Spiel ihres Freundes Soulsilver eingesteckt und los konnte die Reise gehen.

Das hier ist daher insbesondere ein Review für all diejenigen, die Pokémon bisher verschlafen haben (wie diese Bloggerin) und überlegen, ob es einen Ausflug wert ist.

Zuerst einmal ist Soulsilver das Remake der 1999 erschienen Silbernen Edition. Das klingt für heutige Konsolen- und Computerspiele steinalt, aber glücklicherweise halten sich insbesondere Nintendo-Spiele sehr gut. Daher ist auch Soulsilver in 2021 immer noch wunderbar spielbar.
Die Aufgabe über das gesamte Spiel hinweg ist, einerseits so viele Pokémon wie möglich zu sammeln und andererseits ausgewählte so weit zu trainieren, damit man sich alle Trainerorden holen und am Ende Champion werden kann.

Wie läuft’s ab?

Wie in jeder Pokémon-Edition beginnen die Spielenden mit nur einem Starter-Pokémon, dass sie sich aus drei auswählen können. Bei der Auswahl der Pokémon sei gesagt, dass es über das gesamte Spiel hinweg ziemlich egal ist welche sich die Spielenden aussuchen, da mit viel Training fast jedes Taschenmonster unbesiegbar werden kann. Nach dem man sich in seinem Dorf Neuborkia umgesehen und mit allen Personen geredet hat, beginnt die Erkundungstour im Bezirk Johto. Übrigens habt ihr in diesem Spiel auch eine Mutti, die aber die ganze Zeit Items für euch von eurem Geld kauft. Ziemlich realitätsfern, aber darum geht es in diesem Spiel auch nicht.

Die Rückseite der Verpackung. Oben rechts sind die drei Starterpokémon zu sehen.

Der Ablauf ist eigentlich die ganze Zeit gleich: Ihr geht von A nach B, müsst dabei durch hohes Gras und begegnet wilden Pokémon, die ihr mit einem Pokéball fangen oder bekämpfen könnt oder ihr trefft auf andere Pokémontrainer*innen, gegen deren Pokémons ihr kämpfen müsst. Mit der Zeit könnt ihr viele Pokémon fangen und diese durch die Kämpfe leveln, wodurch sie wiederum neue Fähigkeiten lernen. Insgesamt könnt ihr sechs Taschenmonster mit euch herumtragen, die anderen landen in einem PC eures Freundes Bill. So viel nochmal zum Thema Realitätsnähe!

Während eurer Erkundungen treten natürlich auch Rätsel oder Probleme auf, z. B. kommt ihr an manchen Stellen zunächst nicht weiter, weil ihr Bäume nicht zerschneiden, Steine nicht bewegen oder ihr nicht über das Wasser surfen könnt. In jeder der Städte trefft ihr dann auf eine der acht Arenen, wo ihr gegen den oder die jeweilige*n Pokémonmeister*in antreten müsst (inkl. weiterer Gegner*innen). Dadurch erhaltet ihr dann sowohl einen Orden als auch Fähigkeiten, wie z. B. Zerschneider, die ihr einem eurer Pokémons beibringen und dann kleine Bäume aus dem Weg räumen könnt.

Das sind jetzt erstmal sehr viele Informationen auf einmal! Aber eigentlich funktioniert alles selbsterklärend und das Spiel leitet einen durch Dialoge und Anrufe mit anderen Personen immer zur nächsten „Mission“. Daneben kann man aber auch ganz viel selbst erkunden und entdecken. Besonders wichtig ist, seine Pokémon möglichst viel kämpfen zu lassen, damit man die benötigten Level für die nächste Arena erreicht. Sonst fällt man schnell in Ohnmacht und muss den letzten Kampf wiederholen. Die Ohnmacht war an dieser Stelle übrigens keine Metapher! Dem Mini-Ich im Spiel passiert das wirklich.

Am Ende der acht Orden wartet auf einen noch die Pokémon-Liga in der man sich ebenfalls an die Spitze kämpfen kann, um schließlich Pokémon-Champion zu werden! (An dieser Stelle bitte heroische Siegesfanfaren vorstellen.) Ach und dann gibt es in jedem Pokémon Spiel noch legendäre Pokémon, die sehr spät im Spielverlauf gefangen werden können.

Wie ihr sehen könnt, ist es ein ziemlich endloses Spiel und es gibt immer wieder Neues zu entdecken. Wenn man denkt, der letzte Orden ist geschafft, gibt es noch die Liga und wenn man denkt, die ist geschafft, kann man plötzlich nach Kanto reisen, neue Starterpokémon bekommen und die Kartengröße verdoppelt sich auf einmal…

Der obere Bildschirm beim DS Lite. Ich befinde mich mit meinem Ampharos gerade in Neuborkia.
Der untere Bildschirm beim DS Lite. Hier finden sich alle relevanten Items, Pokémon oder was man sonst noch mit sich rumträgt.

Wie finde ich’s?

Anna

Ich muss zugeben, da habe ich einen ganz schönen Trend verschlafen! Nach den vielen Erzählungen meines Freundes war ich dann doch mal neugierig geworden und wollte Pokémon einfach mal ausprobieren. Da wusste ich noch nicht, dass es mich auch so fesseln würde. Tatsächlich habe ich Soulsilver bereits 2016 angefangen zu spielen. Es ist ein typisches Nintendo-Spiel mit Suchtcharakter. Wenn man einmal angefangen hat, will man den DS nicht mehr so schnell aus der Hand geben. Allerdings bin ich nicht so geübt in PC-Spielen, v. a. nicht wenn es um Kampfspiele geht. Daher wurde meine Begeisterung auch schnell durch die ersten schweren Arenen gedämpft, wodurch es dann für lange Zeit erstmal wieder in den Schrank gewandert ist. 2021 ist dann wieder die Lust aufgekommen und der Spaß konnte weitergehen.

Und es macht wirklich sehr viel Spaß! Obwohl es monoton klingen mag, Monster zu fangen und zu leveln, bietet Soulsilver genug Abwechslung. Alleine die Pokémon-Vielfalt ist überragend und für jeden ist was dabei. Es soll insgesamt 493 verschiedene Pokémon zu entdecken geben. Beim zweiten Mal habe ich sogar angefangen, online nachzuschauen, wann sich meine Pokémon entwickeln, welche Attacken noch kommen und auch mal gespickt, wie es weitergeht, wenn ich es mal nicht wusste. Für die 60 Euro, die das Spiel damals gekostet hat, bietet es Unmengen an Inhalt und Spielstunden. Allein für die ersten acht Orden habe ich über 30 Stunden gebraucht.

Am Ende des ersten Teils, d. h. als ich alle acht Orden hatte und mir nur noch die Liga bevorstand, wurde es mit dem hochleveln meiner Pokémon doch etwas nervig. Als ich dort ankam, waren alle etwa bei Level 38 und die Gegner*innen fingen gerade mal bei Level 40 an. Ich habe mindestens fünf Stunden damit zugebracht alle auf Level 45 zu bekommen, um endlich den letzten Schritt zu wagen. Das hat meine Freude über das Spiel dann doch etwas gedämpft und artete eher in Arbeit aus. Bis ich den zweiten Teil anfange, wird der DS wohl erstmal wieder in den Schrank wandern.

Mein Lieblingspokémon: Auf jeden Fall Evoli, und tatsächlich nicht aufgrund der vielen Entwicklungen, sondern weil es einfach zu niedlich aussieht!

Noch letzte Worte?!

Spätestens nach diesem Spiel, wünschen sich alle Spielende ein eigenes echtes Taschenmonster zu Hause. Jedenfalls geht es mir so, dass ich mein Sechserteam am Ende gerne in echt bei meinen täglichen Erledigungen neben mir hätte. Ich denke dieses Spiel oder ein beliebiger anderer Pokémon-Teil könnten für jeden etwas sein. Zum Ausprobieren empfehle ich einfach mal im Freundschaftskreis rumzufragen, ob nicht jemand eines zu Hause rumliegen hat, ansonsten gibt es das Spiel leider fast nur noch gebraucht zu kaufen. Ich bin sicher, in jedem von uns steckt ein kleiner Pokémontrainer!

Pokémon Soulsilver

7.5

Spielspaß

7.5/10

Spielidee

7.0/10

Gameplay

7.0/10

Game Design

8.5/10