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Harry Potter – Kampf um Hogwarts

Worum geht’s?

Nach sieben Harry-Potter-Büchern, acht Filmen und den Lego-Computerspielen hast du immer noch nicht genug vom Harry-Potter-Universum? Dann geht es dir wie uns! Dieses Spiel ist für alle Potterheads gemacht, die selbst als Helden gegen Voldemort, Dementoren und Co. antreten wollen. (Auch Nicht-Harry-Potter-Fans werden Spaß an diesem Spiel finden, also nicht gleich die Freundschaft beenden!)

Als jeweils eine der vier Hauptfiguren Harry, Hermine, Ron und Neville kämpfst du mit den dazugehörigen Fähigkeiten gegen die Bösewichte aus den Büchern und Filmen, musst gegen die dunklen Künste bestehen und Horkruxe vernichten. Allerdings kanns du das nicht allein. Der zentrale Aspekt dieses Deckbuilding-Spiels liegt in der Zusammenarbeit der Spielenden untereinander, um gemeinsam gegen das Spiel zu gewinnen. Mit einem Ego-Trip kommt hier niemand weit! Die Herausforderung liegt dabei in der idealen Kombination der spezifischen Fähigkeiten, was sehr häufig ein Leben retten (oder im Fall der Feinde nehmen) kann. Also Augen auf bei der Charakter- und Kartenwahl. Streit ist hier übrigens nicht nötig: die Figuren können nach jeder Runde getauscht werden und alle leisten einen sinnvollen Beitrag zum Spiel. Nein, auch Ron ist nicht überflüssig!

Wie auch Bücher und Filme, ist das Spiel nach Schuljahren unterteilt. Für unerfahrene Deckbuilding-Spielende beginnt der Spaß ab dem ersten Schuljahr, für Erfahrene wird der Beginn ab dem vierten Jahr empfohlen. In jeder Runde geht es darum alle Bösewichte auf dem Spielfeld mit Gegenständen, Zaubern und Verbündeten zu besiegen, die mit Münzen gekauft werden können. Gleichzeitig dürfen nie alle Orte komplett mit metallischen „Dunklen Malen“ belegt werden, ansonsten ist das Spiel sofort verloren. Mit jedem weiteren Schuljahr kommen weitere Karten und damit auch Feinde hinzu. Und am Ende lacht einem – wie in der Originalstory – Voldemort entgegen. Damit ihr aber zuletzt lacht, kommt jetzt die Erklärung zum Spieleablauf.

Wie läuft’s ab?

In allen sieben Teilen beginnen die Spielenden mit ihren eigenen gleichbleibenden Starterdecks. Die Starterdecks, bestehend aus zehn Karten, unterscheiden sich nur in drei Karten. In den Jahren Vier und Sechs erhalten alle Charaktere bessere bzw. zusätzliche Sonderfähigkeiten. Dabei hat zum Beispiel Neville besondere Heilerfähigkeiten, passend zu seiner Figur aus den Büchern oder Hermine bekommt einen Bonus, wenn sie besonders viele Zaubersprüche ausgespielt hat. Die Startkarten werden auf einer eigenen Tafel abgelegt, wo auch Leben, Münzen und Angriffspunkte gesammelt werden. Das Spielfeld umfasst kaufbare Karten, aktuelle Bösewichte, Dunkle-Künste-Karten, den Aktuellen Ort und ggf. die Horkruxe, die jedoch erst im siebten Teil ins Spiel kommen.

Der Spielaufbau bei vier Spielenden im ersten Jahr. Harry ist gerade am Zug.

Dabei können oft Kettenreaktionen im Spiel ausgelöst werden. Dunkle-Künste-Karten sorgen zum Beispiel häufig für den Verlust von Leben (auch bei allen Spielenden) und müssen teils mehrfach gezogen werden. Dabei ist es möglich, dass Spielende betäubt werden, d.h. keine Leben mehr haben, wodurch wiederum ein Dunkles Mal zum Aktuellen Ort hinzugefügt wird und die Hälfte der Karten abgegeben werden muss. Liegt dann noch ein passender Bösewicht wie Lucius Malfoy aus, kann sein Effekt „Jeweils einen Angriffspunkt von allen Bösewichten entfernen!“ aktiviert werden. Und dann kannst du die mühsam erkämpften Angriffe wieder von neuem sammeln.

Ein Spielzug läuft folgendermaßen ab: Zuerst wird der Bösewicht aufgedeckt, falls noch keiner liegt. Als nächstes wird eine Dunkle-Künste-Karte umgedreht und ihre Effekte abgehandelt, danach die Effekte des oder der Bösewichte. Erst jetzt kann die Person ihren Zug machen. Dieser beinhaltet Karten mit den entsprechenden Effekten auszuspielen inklusive der eigenen Sonderfähigkeiten sowie Karten zu kaufen. Das klingt erstmal so, als ob ein Zug schneller rum ist, als du Hippogreif sagen kannst. In Wahrheit werdet ihr die meiste Zeit jedoch mit Reden verbringen: „Sollte ich zuerst Karte X oder Karte Y spielen?“, „Ihr beide bekommt jetzt zwei Herzen und eine Münze.“, „Wenn ich den Dementor besiege, bekomme ich zusätzlich Geld.“, „Nein, kauf lieber diese beiden Karten, die ergänzen sich besser mit deiner Fähigkeit.“, „Und ich bin tot.“. So oder so ähnlich werden die Gespräche an diesem Spieleabend ablaufen und spätestens jetzt kannst du dir denken: Das wird ein langer Abend!

Die Deckkarten können ebenfalls Kombinationseffekte besitzen und sich auch auf andere Spielende auswirken. So gibt es beispielsweise eine Karte die stärkere Effekte erzeugt, wenn die anderen Spielenden Weasley-Familienmitglieder auf der Hand halten. Koordination und Kommunikation gehören also zu den wichtigsten Spielelementen und machen auch einen großen Teil des Spielspaß aus.

Mit den späteren Schuljahren steigt auch die Herausforderung spürbar an. Die Spielenden müssen sich gegen mehr Bösewichte gleichzeitig zur Wehr setzen und auch die Gesamtzahl der Gegner nimmt zu. Es kommen fiesere Dunkle-Künste-Karten und andere Überraschungen hinzu. Aber auch die Spielenden erhalten neues Material wie neue kaufbare Karten inklusive vieler Nebencharaktere, neue Fähigkeiten und anderes.

Die Spielenden gewinnen, wenn sie alle Bösewichte inklusive Voldemort besiegen können, bevor das letzte Dunkle Mal auf dem letzten der Orte liegt. Eine Niederlage ist also durchaus möglich und uns in unseren Runden auch mehr als einmal untergekommen.

Wie finden wir’s?

Harry Potter – Kampf um Hogwarts hat bei uns einen ganz besonderen Platz im Spielregal erobert. Zusammen mit zwei Freunden haben wir den Ausflug ins Harry Potter Universum schon viele Wochenenden lang genossen. Mit jedem Schuljahr kommen neue Herausforderungen und Karten hinzu, so dass man nie weiß, was einen als nächstes überrascht. Langeweile kommt dadurch nie auf und der Wiederspielwert ist hoch. Jede Runde fühlt sich wieder erfrischend an und kann auch mal in mehrere Abende ausarten, falls am Ende doch der dunkle Lord gewinnt.

Besonders schön ist die Kommunikation mit den anderen Spielenden. In jedem Zug wird sich abgesprochen, langfristige Strategien werden gemeinsam geplant und ein ums andere Mal wird sich über ein Detail aus Büchern oder Filmen gestritten: „Wurde Fluffy mit einer Harfe oder Flöte zum Schlafen gebracht?“.

Sehr gut gefallen hat uns auch das Design des Spiels. Alles wirkt hochwertig und jede Karte hat eigene Fotos und Details, die uns die Filme und Bücher in Erinnerung rufen. Illustrationen und Fotos kommen hierbei aus dem Filmuniversum, aber das sollte auch für Bücherfans kein großes Problem darstellen. Die Box ist gut organisiert und lässt sich nach jedem Spiel ordentlich aufräumen und verstauen.

Das Spielfeld ist übersichtlich strukturiert.
Die Karten bestechen durch ihr schönes Design.

Gerade in den späteren Schuljahren ist uns allerdings aufgefallen, dass die Spielzeit häufig deutlich länger ist als auf dem Karton angegeben und durch das fehlende Aussortieren der Karten früherer Schuljahre der Kartenstapel schnell anwächst. Dadurch ist es möglich, dass man manche Karten gar nicht zu Gesicht bekommt oder man abhängig vom Mischgeschick einen schlechten oder besonders guten Start erwischt.

Anna

Dieses Spiel verbindet so ziemlich alle guten Dinge für mich, die einen schönen Spieleabend ausmachen: Harry Potter, Zeit mit Freunden und ein kooperatives Brettspiel. Durch das Spiel erlebt man die Geschichte noch einmal neu und kann sogar selbst mitmischen! Vom Öffnen der Packung bis zum Einsammeln der Karten geht der Spielspaß nicht verloren. Auch nach Niederlagen nicht, denn immerhin bedeutet das einen weiteren Harry-Potter-Abend.

Besonders Spaß macht es neu gekaufte Karten mit ihren besonderen Effekten auszuspielen. Mit seinen Startkarten gibt es am Anfang nur sehr begrenzte Möglichkeiten und daher will jede Person schnell ihr Deck mit coolen Verbündeten, Zaubern oder Gegenständen erweitern. Ein großer Teil des Spiels besteht aus der Kommunikation mit den anderen Spielenden und sei es nur, den anderen zu erklären, was man selbst gerade macht. Manchmal kann das jedoch auch schnell verwirrend werden und dann plappern alle durcheinander. Aber auch das sorgt für Lacher!


Alex

Harry Potter – Kampf um Hogwarts gehört für mich zu meinen liebsten kooperativen Brettspielen. Die Spielwelt, Karten und Figuren rufen längst vergessen geglaubte Erinnerungen wach und haben uns auch dazu inspiriert die Filme direkt nochmal zu schauen. Als Fan von komplexeren Brettspielen gefällt es mir besonders gut, dass sich jede Figur anders spielt, andere Fähigkeiten mitbringt und dadurch auch andere Spielweisen ermöglicht. In jeder Runde kann man andere Strategien verfolgen: Mal setze ich auf Heilung, mal auf Angriff oder Münzen oder auf mein (bescheidenes) Würfelglück. Dadurch, dass ich immer aus sechs kaufbaren Karten auswählen kann, findet sich fast immer eine sinnvolle Wahl.

Ein bisschen schade ist allerdings der mit jedem Jahr stetig wachsende Kartenstapel. Zwar bringt dieser immer mehr coole Überraschungen mit sich, kann aber auch für Frust sorgen, wenn durch „schlechtes“ Mischen am Anfang die „falschen“ Karten kommen. So kann eine Runde schnell verloren sein, aber dann ist der nächste Spieleabend ja auch nicht weit weg. Man sollte auf jeden Fall mehr Zeit einplanen, als die Packung angibt. Hier wäre es eine gute Ergänzung gewesen, wenn man Karten aus dem eigenen Deck dauerhaft entfernen könnte oder es in den späteren Jahren ein anderes Starterdeck gäbe.

Das Spiel gestaltet sich als sehr einsteigerfreundlich und die ersten Schuljahre sind sehr leicht schaffbar und führen so zu ersten Erfolgserlebnissen. Das der Schwierigkeitsgrad dann kontinuierlich ansteigt und eine Niederlage tatsächlich auch möglich ist, hat bei mir zu deutlich mehr Spaß, Nervenkitzel und angenehmen Frust geführt. Von mir gibt es eine klare Empfehlung, insbesondere für Fans der Harry Potter Bücher und Filme.


Noch letzte Worte?

Dieses Spiel ist aus unserer Sicht auf jeden Fall einen Kauf wert, wenn du Freunde hast, mit denen du diesen Spaß teilen kannst. Wir empfehlen alle sieben Teile in einer gleichbleibenden Gruppe aus vier Personen zu spielen. Da wir auch zu viert das ein oder andere Mal verloren haben, wird es mit weniger Personen noch schwieriger sein. Wie die meisten Deck-Building-Spiele hängt der Erfolg auch hier viel vom Kartenglück ab, aber das bringt auch die Abwechslung rein.

Hier müssen die Spieleabende jedoch keinesfalls enden! Wir testen gerade die Erweiterung „Die Monster-Box der Monster“, in der es neue Kreaturen, Verbündete und eine neue Spielfigur gibt. Sei also gespannt auf unsere Bewertung!

Harry Potter - Kampf um Hogwarts

49,99€
8.2

Spielspaß

9.0/10

Spielidee

7.5/10

Wiederspielwert

8.0/10